Mittwoch, 7. September 2022

Halt auf freier Strecke

Halt auf freier Strecke ist ein Spielfilm des deutschen Regisseurs Andreas Dresen aus dem Jahr 2011. Das Drama um einen Berliner Familienvater (gespielt von Milan Peschel), der langsam an einem Hirntumor verstirbt, feierte seine Uraufführung am 15. Mai 2011 in der Sektion Un Certain Regard der 64. Filmfestspiele von Cannes.


OriginaltitelHalt auf freier Strecke
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2011
Länge109 Minuten
Altersfreigabe6
RegieAndreas Dresen
DrehbuchAndreas Dresen
Cooky Ziesche
ProduktionPeter Rommel
MusikJens Quandt
KameraMichael Hammon
SchnittJörg Hauschild
Besetzung
  • Steffi Kühnert: Simone Lange
  • Milan Peschel: Frank Lange
  • Talisa Lilli Lemke: Lilly Lange
  • Mika Nilson Seidel: Mika Lange
  • Ursula Werner: Renate, Simones Mutter
  • Marie Rosa Tietjen: Simones Schwester
  • Otto Mellies: Ernst, Franks Vater
  • Christine Schorn: Franks Mutter
  • Bernhard Schütz: Stefan
  • Thorsten Merten: Tumor
  • Inka Friedrich: Ina Lange
  • Harald Schmidt: als er selbst

Der 44-jährige Frank Lange wird mit seiner Krebsdiagnose konfrontiert: Der entdeckte Hirntumor ist bösartig und nicht operabel, wie ihm sein Arzt im Krankenhaus mitteilt. Dem Familienvater, der mit Ehefrau Simone und den beiden Kindern Lilly und Mika in einem neuen Reihenhaus am Berliner Stadtrand lebt und einer geregelten Arbeit nachgeht, werden nur noch wenige Monate gegeben. Unterstützt von seiner Familie nutzt er sein Smartphone, um täglich das Fortschreiten seiner Krankheit zu dokumentieren. Später wird er auch zu Hause betreut. Die Strahlen- und Chemotherapie laugen Frank aus. In Wahnvorstellungen sieht er seinen Hirntumor als Schauspieler und prahlenden Gesprächspartner bei Harald Schmidt auftreten.
Die beiden halbwüchsigen Kinder müssen mit den Symptomen der Krankheit ihres Vaters zurechtkommen und sind mit der Situation überfordert. Ehefrau Simone ringt ebenfalls um Fassung und Kraft. Der Tumor raubt Frank das Gedächtnis, dann die Orientierungsfähigkeit sowie die Kontrolle über wichtige Körperfunktionen. Aufgrund der Schmerzen ist er ständig auf Morphium angewiesen und unterliegt damit einhergehend auch einer Persönlichkeitsveränderung. Schließlich verliert Frank sein Sprachvermögen und wird zum Pflegefall. Er stirbt zu Hause bei seiner Familie. Der Film endet am Sterbebett des Vaters mit den Worten der Tochter Lilly, einer Turmspringerin: „Ich muss zum Training.“
Es handelte sich in dem Jahr um den einzigen deutschen Spielfilm, der eine Einladung in die offiziellen Sektionen des Festivals erhielt. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 17. November 2011. Dresens Regiearbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der deutschen Filmkritik und dem Deutschen Filmpreis.
  • Ein Filmskript gab es beim Dreh nicht, woraufhin die Schauspieler die gesamten Dialoge improvisieren mussten.

 



Andreas Dresen (* 16. August 1963 in Gera) ist ein deutscher Filmregisseur. Seit November 2012 war er außerdem für zehn Jahre einer von neun Richtern des Verfassungsgerichts des Landes Brandenburg.
Andreas Dresen

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