Mittwoch, 7. September 2022

Gundermann

 Gundermann ist ein biografischer Film und zugleich ein Musikfilm von Andreas Dresen aus dem Jahr 2018 über den Liedermacher Gerhard Gundermann. 

 Der Film zeigt, beginnend im Jahr 1992, ausgewählte Episoden aus dem Leben des Liedermachers und Baggerfahrers, unter anderem das Bekanntwerden von Gundermanns Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Davon ausgehend wird in Rückblenden gezeigt, wie er in der DDR politisch mitwirkte und wie er mit seiner Frau Conny zusammenfand.

BesetzungRolle
Alexander ScheerGerhard Gunder
mann
Anna UnterbergerConny
Benjamin KrammeWenni
Eva WeißenbornHelga
Kathrin AngererIrene

Peter SchneiderHelmut
Milan PeschelVolker
Bjarne MädelParteisekretär
Axel PrahlFührungsoffizier
Peter SodannVeteran
Steffen LehmannAndy

Er gewinnt Inspiration für seine Songs, während er im Führerhäuschen eines Schaufelradbaggers sitzt und Braunkohle im Tagebau Spreetal nahe der Stadt Hoyerswerda abbaut. Sein Vater brach den Kontakt zu ihm ab, weil er seinen Sohn für die eigenen Verfehlungen verantwortlich machte. Spontane sprachliche Texteinfälle für Lieder zeichnet er mit einem analogen Diktiergerät auf.

Hilmar EichhornWerner Walde
Thorsten MertenPuppen
spieler
Alexander HörbeAngestellter Gauckbehörde
Alexander SchubertTagebauleiter
Peter RappenglückHamacher
Leni WesselmanJunge Krankenschwester
Hans-Dieter SchüttReporter


Sein Leben und seine Umwelt sind geprägt von Widersprüchen. Seine Arbeit reißt die Erde auf, gleichzeitig beschreibt und besingt er die Schönheiten der Natur. Als überzeugter Kommunist stößt er mit seiner Direktheit und Eigenwilligkeit an Grenzen des vorherrschenden Konformismus, wird folgerichtig aus der SED ausgeschlossen. Durch seine Tätigkeit für die Staatssicherheit hoffte er, Verbesserungen im Arbeitsschutz und bei den Arbeitsbedingungen erreichen zu können, und merkt erst nach der Wende, wie sehr er damit anderen Menschen hätte schaden können. Er erfährt zugleich, dass auch er selbst von Freunden und Bekannten für die Staatssicherheit bespitzelt wurde; die dazugehörigen Opferakten der Gauck-Behörde sind nicht auffindbar. Gegenüber einer Journalistin weigert er sich, sich in der üblichen Art formelhaft bei den von ihm Bespitzelten zu entschuldigen. Er sagt, er könne es vor allem sich selbst nicht verzeihen, nachdem er seine „Täterakte“ vollständig gelesen habe. Stattdessen geht er in etlichen Fällen von sich aus mit dem Bekenntnis, ehedem IM gewesen zu sein, auf seine Kollegen und Bandmitglieder zu.
Als Gundermann selbst Vater geworden ist und es seiner Frau schwerfällt zu akzeptieren, dass er weiterhin so viel Zeit in seine Musik und die Tourneen reinsteckt, gelobt er Besserung. Schlussendlich versöhnt er sich nach seinem „Stasigeständnis“ mit seiner Band und dem Publikum.

 

 

Laila Stieler verfasste das Drehbuch und Alexander Scheer spielte die Hauptrolle. Der Film kam am 23. August 2018 in die deutschen Kinos. Beim Deutschen Filmpreis 2019 war Gundermann mit sechs Auszeichnungen (darunter Bester Spielfilm, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller) der erfolgreichste Wettbewerbsbeitrag.

 


 Andreas Dresen (* 16. August 1963 in Gera) ist ein deutscher Filmregisseur. Seit November 2012 war er außerdem für zehn Jahre einer von neun Richtern des Verfassungsgerichts des Landes Brandenburg.

Andreas Dresen

So schnell es geht nach Istanbul(1990)💚
Stilles Land(1992)💚
Nachtgestalten1999💚
Die Polizistin2000💚
Halbe Treppe2002💚
Willenbrock2005💚
Sommer vorm Balkon2006💚
Wolke 92008💚
Whisky mit Wodka2009💚
Halt auf freier Strecke2011💚
Als wir träumten2015💚
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen(2017)💚
Gundermann2018💚
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush2022💚

 


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