Der Hauptmann von Köpenick ist ein deutscher Farbfilm nach dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer über den „Hauptmann von Köpenick“.
Der Schuster Wilhelm Voigt wird nach 15 Jahren Haft, zu der er wegen verschiedener Betrügereien verurteilt worden war, aus dem Strafgefängnis Berlin-Plötzensee entlassen. Er hat vor, ein ehrlicher Mensch zu werden, aber überall, wo er sich bewirbt, fragt man ihn, beginnend mit den Worten: „Haben Sie gedient?“ nach seinem Vorleben. Ohne Aufenthaltsgenehmigung im jeweiligen Bezirk erhält er keine Arbeit, ohne Arbeit keine Aufenthaltsgenehmigung. Auch der zum vorübergehenden Arbeiten im Ausland nötige Pass wird ihm verweigert. Deshalb bricht er in ein Potsdamer Polizeirevier ein, um sich selbst einen amtlichen Pass auszustellen, wird erwischt und zu zehn Jahren Zuchthaus in Sonnenburg verurteilt.
In der Gefängnisbibliothek entdeckt er die preußische Felddienstordnung und lernt sie auswendig. Zudem bildet der Gefängnisdirektor seine Häftlinge in militärischem Gehabe aus. Nach seiner Haftentlassung kommt Voigt zunächst bei seiner Schwester und deren Mann unter und kümmert sich hingebungsvoll um ein tuberkulosekrankes Mädchen, das als Untermieterin ein Zimmer bei seiner Schwester bewohnt. Als seine Resozialisierung aber an der Bürokratie erneut scheitert, plant er seinen nächsten Coup. Bei einem Trödler erwirbt er eine gebrauchte Hauptmannsuniform. Nachdem er sie angezogen hat, erscheint er mit einem Schlag als anderer Mensch, denn alle erweisen dem uniformierten Hauptmann höchsten Respekt. Voigt nutzt diese Autorität, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen und den Bürgermeister zu verhaften. Zu seiner großen Enttäuschung erfährt er, dass es nicht möglich ist, sich im Rathaus Köpenick einen Pass zu beschaffen, und so beschlagnahmt er die Stadtkasse.
Inmitten des ungeheuren Aufsehens und der fieberhaften Suche nach dem Täter stellt sich Voigt einige Tage später gegen die Zusage, einen Pass ausgestellt zu bekommen, der Berliner Polizei. Anschließend gibt er die ganze Geschichte vor dem Polizeipräsidenten unter allgemeiner Erheiterung aller Anwesenden zum Besten. Voigt wird wieder einmal verurteilt, diesmal aber vom Kaiser begnadigt. Als er den versprochenen Pass erhält, meint er, diesen „überwartet“ zu haben und nicht mehr zu brauchen, da er jetzt der berühmte „Hauptmann von Köpenick“ sei.
Es handelt sich um die zweite Verfilmung von Zuckmayers Theaterstück nach dem von Richard Oswald gedrehten, gleichnamigen Film von 1931.
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Heinz Rühmann, Zeichnung von Hans Pfannmüller, 1956:Von Hans Georg Pfannmüller - Nachlass des Urhebers, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12167841
Heinz Rühmann (1946) Von Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73568813
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