Der junge Törless ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1966 und Volker Schlöndorffs Verfilmung des Romans Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) von Robert Musil, in dem ein Außenseiter Opfer sadistischer Quälereien seiner Mitschüler wird. Basini wird in einem k. und k. Internat von zwei seiner Schulkameraden des Diebstahls überführt. Sie beschließen, ihn nicht der Internatsleitung anzuzeigen – was seinen Ausschluss zur Folge hätte –, sondern erpressen Basini, ihnen zu Diensten zu sein.
Vom sadistisch orientierten Reiting und vom psychisch interessierten Beineberg wird Basini nachts in einer geheimen Kammer wiederholt gequält und schließlich sexuell missbraucht. Als Mitwisser beteiligt sich, von der physischen Folter fasziniert und abgestoßen zugleich, auch der junge Törless, der sich angesichts dieses Treibens zwar lediglich über seine eigenen homoerotischen Gefühle Klarheit verschaffen will, dabei jedoch trotz aller Distanzierung moralisch immer mehr zum Mittäter wird.
Als sich Basini schließlich, am Ende seiner Kräfte, an die Schulleitung wenden will, hetzen Beineberg und Reiting die anderen Schüler gegen ihn auf, treiben sie zur Lynchjustiz und sorgen so für einen schulinternen Skandal. Vor den Lehrern, die vor allem den guten Ruf des Internats wahren wollen, stellen sie sich jedoch ahnungslos. Törless aber, der in einem selbstkritischen Plädoyer das Nebeneinander von Gut und Böse konstatiert (Es geschieht einfach. Wir können nichts dagegen tun.) und sich nicht wie seine Mitschüler zu rechtfertigen versucht, macht sich verdächtig. Man rät ihm das Internat zu verlassen. Seine Mutter holt ihn ab und bringt ihn nach Hause.
Volker Schlöndorff (* 31. März 1939 in Wiesbaden) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent, der vor allem für seine Literaturverfilmungen bekannt ist. 1980 wurde sein Spielfilm Die Blechtrommel mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.
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