In der Verfilmung Der Fangschuß des 1939 veröffentlichten Romans Le Coup de Grâce von Marguerite Yourcenar stehen im Vordergrund die schroffe Abweisung einer Frau durch einen Mann, der selbst heimlich mit deren Bruder verbunden ist – und die Folgen, die sich daraus ergeben.
Im Englischen und Französischen wird der Fangschuss mit „coup de grâce“ bezeichnet.
Chaotische Zustände im Baltikum nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Statt nach dem verlorenen Krieg sich wie viele bequem irgendwo im liberalen Berlin der Zwanziger zurückzuziehen, quartiert sich der preußische Offizier Erich von Lhomond in dem schwer durchschaubaren russischen Bürgerkrieg mit seinem Freikorps in das zerschossene baltische Schloss seines Freundes Konrad von Reval ein, um es gegen die Rotgardisten zu verteidigen. Konrads Schwester Sophie von Reval verliebt sich in Erich, wird von ihm jedoch zurückgewiesen – er und ihr Bruder haben ein Verhältnis miteinander (im Film nur angedeutet). Sophie will die Abweisung nicht akzeptieren. Doch im weiteren Verlauf gibt sie auf – oder doch nicht? Sie verlässt nämlich das Schloss und schließt sich den Rotgardisten an, also den Feinden von Konrad und Erich. Nachdem Konrad gefallen ist, wird Sophie schließlich von Erichs Truppe gefangen genommen – in einem Krieg, in dem keine Gefangenen mehr gemacht werden. Sie wünscht, von Erich persönlich erschossen zu werden, was dieser auch ausführt.
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