Sonntag, 4. September 2022

Undine

 Undine ist ein deutsch-französischer Spielfilm von Christian Petzold aus dem Jahr 2020. Das Liebesdrama mit Paula Beer und Franz Rogowski in den Hauptrollen orientiert sich an dem Undine-Mythos. Der Regisseur Petzold, der auch das Drehbuch schrieb, verlegte die Sage um die unheilvolle Wasserfrau ins Berlin der Gegenwart. Es handelt sich um den ersten Teil einer geplanten Filmtrilogie über Figuren der deutschen Romantik.

 Berlin, in der Gegenwart: Die promovierte Historikerin Undine arbeitet in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Haus am Köllnischen Park und bietet Stadtmodellführungen für deutsche und internationale Gäste an.

TitelUndine
Jahr2020

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RegieChristian Petzold

Als ihr Freund Johannes im Café am Märkischen Museum nahe ihrer Arbeitsstelle die Absicht verkündet, sich von ihr trennen zu wollen, wird die unpersönlich in der Großstadt lebende junge Frau von einem Fluch eingeholt. Undine ist ein Elementargeist  und dazu bestimmt, den Verrat ihres Freundes mit dessen Tod zu rächen und ins Wasser zurückzukehren, aus dem sie einst gerufen wurde. Aber Undine wehrt sich gegen diese Bestimmung und will weder ihren Freund töten noch Berlin verlassen.
Durch Zufall macht Undine kurze Zeit später die Bekanntschaft mit Christoph, der als Industrietaucher an Staumauern im Rheinland und im Bergischen Land arbeitet.  Undine verliebt sich in ihn, und beide verbringen trotz Fernbeziehung eine glückliche Zeit miteinander. Christoph ist von ihrer Bildung beeindruckt und zeigt ihr seine Welt unter Wasser, die sie schon kennt. Als sie durch Zufall Johannes wiedertrifft, der sich anscheinend in einer unglücklichen Beziehung befindet und Undine zurückerobern möchte, lässt sie ihn abblitzen. Stunden später fragt Christoph sie am Telefon, ob sie damals an dem Tag, als sie sich kennenlernten, auf jemand gewartet habe. Undine verneint dies, auch als Christoph ihr sagte, wenn man sich liebe, solle man sich nicht belügen. Erst später kann Undine dieses eingestehen, doch Christoph gegenüber diesen Fehler nicht ungeschehen machen: Christoph erleidet im Stausee einen Tauchunfall und wird im Krankenhaus für hirntot erklärt. Mit der Anspielung auf das Telefonat gegenüber Christophs Arbeitskollegin Monika sorgt sie für Irritation, da Christoph zum Zeitpunkt des Telefonats bereits verunglückt war. Undine fährt zurück nach Berlin und schleicht sich zum Wohnhaus von Johannes und seiner Freundin, die Besuch von seinen Eltern erwarten. Sie ertränkt ihren früheren Geliebten beim Schwimmtraining im Pool und kehrt Stunden später ins Wasser zurück. Mit der Tötung von Johannes kann Undine den Fluch brechen und Christoph erwacht aus seinem komatösen Zustand. Monate später begibt er sich in Berlin auf die Suche nach ihr. Er kann Undine, die laut einer Kollegin nur freiberuflich tätig war, aber nicht finden.
Zwei Jahre später ist Christoph mit seiner Kollegin Monika liiert, die von ihm ein Kind erwartet. Für einen Arbeitsauftrag kehrt er an den Ort seines früheren Unfalls am Stausee zurück. Bei Schweißarbeiten unter Wasser glaubt er die Hand von Undine an seiner zu spüren und sie zu sehen. Er kann aber über Unterwasseraufnahmen ihre Existenz nicht verifizieren. In der Nacht kehrt er heimlich zum Stausee zurück und sucht nach ihr. Monika folgt ihm und ist schockiert, als sie ihren Geliebten ohne Tauchequipment unter Wasser verschwinden sieht. Tatsächlich findet Christoph Undine und beide halten sich kurz an den Händen. Er verlässt den See und kehrt zu Monika zurück. In der Hand hält er eine kleine Taucherfigur, die er Undine einst geschenkt hatte. Von der Wasseroberfläche aus beobachtet Undine, wie sich Christoph und Monika langsam vom See entfernen.

 

 


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