Neue Vahr Süd ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2010 nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener.
Der 20-jährige Frank Lehmann hat eine Lehre als Speditionskaufmann gemacht und lebt bei seinen Eltern im Bremer Stadtteil Neue Vahr Süd. Von seinen Freunden wird er mit dem Namen „Franky“ angesprochen und für einen Hippie gehalten.
Umso überraschender ist es für alle, dass er 1980 von der Bundeswehr zur Ableistung seines Wehrdienstes in die Niedersachsen-Kaserne eingezogen wird, denn er hat vergessen, den Kriegsdienst zu verweigern.In der Kaserne wird er gegen seinen Willen zum Vertrauensmann gewählt, obwohl er nicht auffallen und sich eigentlich durch den Wehrdienst durchmogeln wollte.
Als er an seinem ersten dienstfreien Wochenende aus der Kaserne zu seinen Eltern fährt, muss er feststellen, dass sein Kinderzimmer von seinem Vater als Hobbyraum für Elektroarbeiten genutzt wird. Obwohl sich seine Eltern einig sind, dass sie ihren Sohn nicht aus der Wohnung haben wollen, entscheidet sich Frank für den Auszug und zieht zu seinem Schulfreund Martin Klapp, der eine Wohngemeinschaft mit zwei seiner Freunde aus der links-alternativen Szene im Ostertor-Viertel Bremens direkt neben dem Cinema im Ostertor am Ostertorsteinweg gegründet hat. Während der dienstfreien Wochenenden feiert er dort WG-Partys und zieht mit seinen Freunden um die Häuser. Dabei lernt er die Germanistikstudentin Sibille kennen, auf die auch sein Freund Martin ein Auge geworfen hat. Sibilles Mitbewohnerin Birgit ist an Lehmann interessiert. Der erste Versuch mit Birgit zu schlafen scheitert jedoch an übermäßigem Alkoholkonsum. Einige Zeit später nimmt sie ihn mit zu sich in ihr WG-Zimmer, wo Birgits Freund Horst im Bett auf sie wartet. Er sieht Birgit und Lehmann, die sich bereits größtenteils entkleidet haben, woraufhin eine Rangelei zwischen ihm und Lehmann entsteht. Birgits Mitbewohnerin Sibille tritt wegen des Lärms auf den Flur hinaus und erfährt auf diese Weise von dem Verhältnis.
Nachdem der Pionier Reinboth nach einem freien Wochenende nicht freiwillig in der Kaserne erschienen ist, wird er von den Feldjägern geholt. Bevor der Kompaniechef jedoch eine Disziplinarstrafe aussprechen kann, benötigt er eine Stellungnahme des Vertrauensmanns. Daraufhin spricht Lehmann mit seinem Kameraden Reinboth, der aber zu keiner Aussage bereit ist, so dass Lehmann lediglich Vermutungen über seine seelische Verfassung zusammenschreiben kann. Während die Untersuchungen noch anhalten, versucht Reinboth mit Schlafmittel Suizid zu begehen. Auf der Krankenstation des Stützpunktes wird er jedoch behandelt und überlebt.
Das Drehbuch schrieb Christian Zübert, Regener war hieran nicht beteiligt. Hermine Huntgeburth führte Regie bei der Produktion für die ARD. Die Hauptrolle übernahm Frederick Lau, der zuvor im Jahr 2008 bereits in der Literaturverfilmung Die Welle zu sehen war. Der Film Neue Vahr Süd ist ein Prequel der 2003 als Kinofilm erschienenen Literaturverfilmung Herr Lehmann. Er trägt den Namen des Bremer Stadtviertels Neue Vahr, obwohl er überwiegend im Viertel spielt.
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