Enfant Terrible ist der 16. Spielfilm des Regisseurs Oskar Roehler und erzählt episodenhaft (1967 bis 1982) aus dem Leben des deutschen Filmemachers Rainer Werner Fassbinder.
Der
Film zeigt zu Beginn eine Liedzeile des Chansons von Jeanne Moreau aus
Fassbinders letztem Film Querelle: „Each man kills the thing he loves“,
die ihrerseits ein Zitat aus Oscar Wildes letzter „Ballade of Reading
Gaol“ ist.
Originaltitel | Enfant Terrible |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Länge | 135 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Regie | Oskar Roehler |
Drehbuch | Klaus Richter |
Produktion | Markus Zimmer, Stefan Arndt, Uwe Schott |
Musik | Martin Todsharow |
Kamera | Carl-Friedrich Koschnick |
Schnitt | Hansjörg Weißbrich |
Besetzung |
Oliver Masucci: Rainer Werner Fassbinder Hary Prinz: Kurt Raab Katja Riemann: Gudrun Erdal Yıldız: El Hedi ben Salem Désirée Nick: Barbara Valentin Jochen Schropp: Armin Meier Markus Hering: Peer Raben Frida-Lovisa Hamann: Hanna Schygulla Anton Rattinger: Britta Felix Hellmann: Harry Baer Lucas Gregorowicz: Ulli Lommel Eva Mattes: Brigitte Mira Sunnyi Melles: Veronika (Rosel Zech) André Hennicke: Transvestit Carlotta (Volker Spengler) Alexander Scheer: Andy Warhol Ralf Richter: Blumenpeter Götz Otto: Jack Palance Antoine Monot, Jr.: Peter Berling Isolde Barth: Liselotte Eder, Fassbinders Mutter Michael Klammer: Günther Kaufmann Simon Böer: Michael Ballhaus Meike Droste: Ursel (Ursula Strätz) Michael Ostrowski: Peter Chatel Norbert Ghafouri: Dietrich Lohmann Detlef Bothe: Wally Bockmayer Christian Berkel: Interviewer Christian Bojidar: Dieter Schidor Wilson Gonzalez Ochsenknecht: Punk Raoul Ivan Jurcevic: Bodyguard |
Der Film zeigt in dramatischer Form und mit expressiver Bildsprache Episoden aus dem Leben Fassbinders und bringt dabei die vielen Facetten des Künstlers zur Geltung: vom genialen Dramatiker und Regisseur über den verzweifelt nach sich selbst und der Liebe Suchenden bis hin zum charismatischen Anführer, der seine Weg- und Lebensgefährten schikaniert und unerbittlich dazu antreibt, ein einzigartiges filmisches Werk zu schaffen. Der Anspruch Roehlers, sich mit seinem Film dem „Fassbinderschen Universum“[2] zu nähern, kommt in einer effektvollen Licht- und Farbdramaturgie sowie einem Szenenbild Fassbinderscher Prägung zum Ausdruck. Vor allem aber in der Bedeutung, die dem Schauspiel als kollektive Leistung beigemessen wird: ein hochkarätiges Ensemble um den Hauptdarsteller Oliver Masucci lässt die wichtigsten Akteure der von Fassbinder beeinflussten Richtung des Neuen Deutschen Films noch einmal auftreten – darunter einige, die selbst zum damals sogenannten Fassbinderschen „Clan“ gehörten und nun den einstigen WeggefährtInnen ihre Reverenz erweisen.
Weltkino Filmverleih startete den Film am 1. Oktober 2020 in den
deutschen Kinos. Der Film basiert auf dem Drehbuch von Klaus Richter.