Samstag, 3. September 2022

Aus dem Nichts

Aus dem Nichts
ist ein Spielfilm von Fatih Akin aus dem
Jahr 2017. Die deutsch-französische Koproduktion wurde durch den 2004 von der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verübten Nagelbombenanschlag in Köln inspiriert. Im Mittelpunkt steht eine Frau, dargestellt von Diane Kruger, die bei einem Bombenanschlag ihren deutsch-kurdischen Ehemann und ihren Sohn verliert. Als das rechtsextremistische Täterpaar mangels Beweisen vom Gericht freigesprochen wird, sucht sie nach den inzwischen geflohenen Tätern, um Selbstjustiz zu verüben.
Katja ist mit dem Kurden Nuri Sekerci verheiratet, mit dem sie gemeinsam einen sechsjährigen Sohn hat. Sie leben in einem großzügigen Haus außerhalb Hamburgs. Sie hatte Nuri kennengelernt, als sie in ihrer Studentenzeit bei ihm Haschisch gekauft hat. Geheiratet hat sie ihn, als er noch in Haft war, obwohl seine und auch ihre Eltern gegen die Ehe waren. Ihre Eheringe ließen sich beide auf die Ringfinger tätowieren. Seit der Haft arbeitet Nuri nicht mehr als Drogenhändler, im Gefängnis hat er BWL studiert und betreibt nun in Hamburg ein Übersetzungs- und Steuerbüro.
OriginaltitelAus dem Nichts
ProduktionslandDeutschland,
Frankreich
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2017
Länge106 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
RegieFatih Akin
DrehbuchFatih Akin,
Hark Bohm
ProduktionNurhan Sekerci,
Fatih Akin,
Herman Weigel
MusikJosh Homme
KameraRainer Klausmann
SchnittAndrew Bird
Besetzung
Diane Kruger: Katja Sekerci
Denis Moschitto: Danilo Fava, Anwalt
Johannes Krisch: Haberbeck, Verteidiger
Ulrich Tukur: Jürgen Möller
Samia Chancrin: Birgit
Henning Peker: Hauptkommissar Reetz
Numan Acar: Nuri Sekerci
Rafael Santana: Rocco Sekerci
Hanna Hilsdorf: Edda Möller
Ulrich Brandhoff: André Möller
Hartmut Loth: Richter Grabow
Uwe Rohde: Michi, Freund von Katjas Mutter
Karin Neuhäuser: Annemarie, Katjas Mutter
Asim Demirel: Ali, Nuris Vater
Aysel Iscan: Hülya, Nuris Mutter
Laurens Walter: Kommissar Fischer
Yannis Economides: Nicolaos Makris
Eines Tages bringt Katja ihren Sohn nachmittags in das Büro ihres Mannes. Als sie ihn abends wieder abholen will, ist die Straße abgesperrt. Ein Polizist sagt ihr, dass bei einem Anschlag mit einer Nagelbombe ein Mann und ein Kind getötet worden seien. Kurz vor dem Anschlag hatte Katja am Tatort noch eine blonde junge Frau gesehen, die ihr Fahrrad nicht abschließen wollte, obwohl es ganz neu war. Hinten auf dem Fahrrad war ein schwarzer Behälter montiert. Trotz dieses Hinweises ermittelt die Polizei erst einmal in eine andere Richtung. Sie geht von einem Racheakt unter Drogenhändlern aus und der zuständige Kommissar fragt Katja zuerst, ob Nuri Kurde gewesen sei. Nach einer DNA-Analyse mittels Zahnbürsten bestätigt sich, dass es ihr Mann und ihr Sohn waren, die bei dem Anschlag ihr Leben verloren.
Die Polizei beginnt ihre Ermittlungen mit der Durchsuchung von Katjas Wohnung und leuchtet Nuris Kontakte aus, weil sie den Verdacht hat, sein kurdischer Hintergrund könnte etwas mit der Tat zu tun haben. Man geht von einer Auseinandersetzung verfeindeter ausländischer Organisationen oder von einem persönlichen Racheakt aus.
Die Zeichnungen ihres Sohnes und der kleine Plastikanker seines Piratenschiffes in der Badewanne erinnern Katja immer wieder an Rocco und Nuri, sie sieht fast keinen Grund zum Weiterleben. In ihrer Verzweiflung hat sie sich von der übrigen Welt abgekapselt, so sind die Mutterfreuden ihrer besten Freundin Birgit im Kontrast zum Verlust der eigenen Familie nicht zu ertragen. Sie legt sich in die Badewanne und schneidet ihre Pulsadern auf. Als ihr Anwalt Danilo Fava anruft und berichtet, zwei Nazis seien festgenommen worden, flackert Katjas Lebenswille wieder auf.
Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen André und Edda Möller, ein junges Neonazi-Paar mit internationalen Verbindungen, Anklage wegen heimtückischen Mordes. Bei der Verhandlung schildert eine Rechtsmedizinerin in einem mit wissenschaftlicher Professionalität vorgetragenen Gutachten alle grausamen Details des Bombenanschlags. Katja bittet darum, den Saal verlassen zu dürfen, und stürzt sich auf dem Weg zur Tür auf Edda Möller. Polizisten trennen die beiden. Die Beweislage scheint wasserdicht zu sein und Fava rechnet fest mit der Verurteilung der Möllers. Der Verteidiger bezweifelt jedoch Katjas Glaubwürdigkeit als Zeugin, weil in ihrem Haus Drogen gefunden worden waren und sie drogensüchtig wäre. Zudem gibt ein griechischer Hotelier, der Mitglied der rechtsextremen Partei Die Morgenröte ist, dem Paar ein Alibi. André Möllers Vater wird als Zeuge gehört. Er zweifelt nicht an der Tat seines Sohns und lädt Katja später vor dem Gerichtsgebäude zu Kaffee und Kuchen ein.
Die Neonazis werden schließlich aus Mangel an Beweisen freigesprochen. In Möllers Garage war zwar selbst gemischter Sprengstoff der verwendeten Art gefunden worden, jedoch hätten sich auch weitere Personen Zutritt zu dem Raum verschaffen können, weshalb Zweifel an der Täterschaft nicht hätten ausgeschlossen werden können.
Katja ermittelt auf eigene Faust weiter und findet die Täter beim Urlaub in Griechenland. Zur Revision, die ihr Rechtsanwalt gegen das ergangene Urteil einlegen will, kommt es nicht mehr: Sie nimmt Rache, indem sie sich im Wohnmobil der beiden in der Form eines erweiterten Suizids mit einer Nagelbombe in die Luft sprengt. Die Bombe hatte sie zuvor nach dem Vorbild des Sprengkörpers, mit dem ihre Familie getötet worden war, selbst nachgebaut.
  • Der zwischen Melodram, Gerichtsfilm und Rachethriller angesiedelte Film wurde am 26. Mai 2017 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt. Hauptdarstellerin Diane Kruger gewann dort den Preis als beste Schauspielerin. 
  • Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2018 folgte die Auszeichnung als Bester fremdsprachiger Film. Aus dem Nichts wurde als deutscher Kandidat für die Oscarverleihung 2018 vorgeschlagen, bei der er es auf die Shortlist von neun Filmen schaffte. 


 





 







Fatih Akin (türkisch Fatih Akın, phon. [faːtɪç ˈaːkɪn], * 25. August 1973 in Hamburg) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor, Darsteller und Produzent.


 


 

 

 

 

 

 

 Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Daten- und Textquelle : Wikipedia




 

 

 

 


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