Wir können auch anders … ist eine Komödie von Detlev Buck. Der Film zeigt in satirisch zugespitzter Form die Umbruchsituationen in Ostdeutschland nach der Wende des Jahres 1989. Zwei westdeutsche Analphabeten, die Brüder Rudi und Moritz Kipp („Kipp“ und „Most“), fahren mit einem alten Pritschenwagen Hanomag L 28 nach Mecklenburg-Vorpommern, wo sie das Haus ihrer Großmutter geerbt haben. Da sie Autokarten und Straßenschilder nicht entziffern können und der ohnehin langsame Wagen technische Probleme bereitet, zieht sich die Fahrt länger hin als erwartet.
An einer Tankstelle zwingt sie der flüchtige Sowjetarmist Wiktor mit vorgehaltener Kalaschnikow, ihn mitzunehmen. Einer tätlichen Bedrohung durch fünf Wegelagerer auf einer einsamen Landstraße entkommt das Gespann nur durch Wiktors Einschreiten. Sie drehen den Spieß um und zwingen die Banditen, in deren Auto einzusteigen und dieses in einen See zu fahren. Nur zwei von ihnen gelingt der Ausstieg aus dem sinkenden Auto.
Auf dem Weg nach Wendelohe, dem geplanten Ziel der Reise, kommt es aufgrund des naiv-unbedachten Verhaltens der beiden Brüder zu den merkwürdigsten Verwicklungen. Sie lassen sich für ihr gesamtes Geld ein fast wertloses Ruderboot aufschwatzen, entlassen aus Mitleid, aber unerlaubt, die durstigen Insassen eines Schweinetransporters und entwenden die Tageskasse eines Imbissstands. Das ersehnte Erbe in Wendelohe erweist sich keineswegs als prächtiges Herrenhaus, sondern als abgebrannte Tagelöhnerkate.
Als Most, Kipp und Wiktor erkennen, dass sie wegen Mordes der ertrunkenen Wegelagerer kriminalpolizeilich gesucht werden, nehmen sie die Wirtin einer Dorfkneipe als Geisel.
Im weiteren Verlauf überstürzen sich die Ereignisse: Kipp und Most legen eine ungewöhnliche kriminelle Energie an den Tag. Sie wechseln mehrfach das Fluchtgefährt und tauschen ihren alten Laster gegen eine Luxuslimousine, diese gegen zwei Pferde und diese gegen einen anscheinend herrenlosen Fischkutter. Nur dank Wiktor und der Geisel entkommen sie mehrfach der Polizei. Schließlich kommt die Jagd an einem ganz unerwarteten Ort zum Ende.
- Als Besonderheit bietet der Film einen Cameo-Auftritt von Detlev Buck als furchtsamer Skinhead in einer Dorfkneipe.
- Drehbuchautor Ernst Kahl agiert in der Kneipe als einsamer Trinker
- . Ingo Naujoks hat hier als Schweinelasterfahrer einen seiner ersten Filmauftritte.
Detlev Buck (* 1. Dezember 1962 in Bad Segeberg) ist ein deutscher Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent.
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