Keinohrhasen ist eine deutsche Liebeskomödie von und mit Til Schweiger. Die Produktion entstand nach einem Drehbuch Schweigers und der Autorin Anika Decker und handelt vom Berliner Boulevardreporter
Ludo Decker, der nach einem öffentlichen Fauxpas zu 300 Sozialstunden in einem Kinderhort verurteilt wird und dort auf seine ehemalige Mitschülerin Anna, gespielt von Nora Tschirner, trifft.
Ludo Decker ist ein Berliner Boulevardreporter und täglich mit Fotograf Moritz unterwegs, um Prominente für die Tageszeitung „Das Blatt“ zu beobachten. Dies nutzt er auch gern für flüchtige Sexkontakte. Bei einem Interview mit Jürgen Vogel werden sie von diesem jedoch mit einer erfundenen Geschichte über Schönheitsoperationen hereingelegt, was ihm Ärger mit seinem Chefredakteur einbringt.
Als Wladimir Klitschko Yvonne Catterfeld in einem Hotel-Ballsaal einen Heiratsantrag machen will, sind Ludo und Moritz vor Ort, um darüber zu berichten und ihren Schnitzer wieder wettzumachen.
Ludo bricht dabei durch die Glaskuppel über dem Saal und fällt in die Torte. Die nicht ganz unparteiische Richterin verurteilt ihn daraufhin zu 300 Sozialstunden in einem Kinderhort. Sollte er sich dort nicht bewähren, würde eine achtmonatige Gefängnisstrafe vollstreckt.
Im Kinderhort begegnet Ludo der Leiterin Anna Gotzlowski. Anna wuchs mit Ludo im selben Viertel auf und wurde während ihrer Kindheit von ihm immer wieder verspottet und sogar misshandelt, indem er sie beispielsweise von einer Gruppe Kinder festhalten ließ, um ihr Magnetsteine gegen die Zahnspange zu werfen. Sie beschließt, Ludos damalige Gemeinheiten zu erwidern, indem sie ihn mit unangenehmen Aufgaben betraut und drangsaliert. Beide streiten sich zwar immer wieder, jedoch kann sich Ludo kaum wehren, da sonst der Widerruf seiner Bewährung droht. Er ist weiterhin an neuen Frauenbekanntschaften interessiert und schläft unter anderem mit der nymphomanen Mutter eines der im Hort betreuten Kinder.
Zu allem Überfluss nimmt Anna den schwierigen Sohn Lollo von Ludos Schwester auf. Erst als sie Lollo, der sich mit einem Dartpfeil im Kopf verletzt hat, gemeinsam ins Krankenhaus bringen, arbeiten sie zum ersten Mal als Team zusammen. So kommen sie sich nach und nach näher und begraben, auch nachdem sich Anna eher unbeholfen für ihr bisheriges Verhalten entschuldigt hat, das Kriegsbeil. Sie beginnen, sich außerhalb des Horts zu treffen, Zeit miteinander zu verbringen und zu reden. Auch die Arbeit im Hort wird Ludo nach und nach sympathischer. Nachdem eines Abends Annas Verabredung mit einem Mann scheitert, klingelt sie betrunken an Ludos Wohnungstür, um sich trösten zu lassen. Die beiden landen im Bett und verbringen die Nacht miteinander. Zwar verneinen beide zunächst den Wunsch nach einer Beziehung, da sie jedoch bis zum Rest von Ludos Zeit im Hort viel miteinander zu tun haben, entsteht zumindest bei Anna die Hoffnung auf mehr. Diese wird jedoch vorerst enttäuscht und auch ihr Versuch, Ludo ihre Liebe zu erklären, scheitert.
Als Ludo bei einem weiteren One-Night-Stand von Anna überrascht wird und sie sich weinend zurückzieht, wird ihm nach und nach klar, dass er mehr für Anna empfindet, als er wahrhaben wollte. Einige Zeit später geht diese eine Beziehung mit Jürgen Vogel ein. Schließlich sprengt er eine Vorstellung während eines Kinderfestivals im Renaissance-Theater und gesteht Anna, die mit den Kindern aus ihrem Hort im Publikum sitzt, dass er sie liebt.
- Der Film belegt Platz 13 der Liste der erfolgreichsten deutschen Filme in Deutschland seit Beginn der offiziellen Zuschauerzählung 1968.
- Die Szenen mit Nora Tschirner und Jürgen Vogel auf dem Roten Teppich beim Deutschen Filmpreis wurden während der Zeremonie beim Deutschen Filmpreis 2007 gedreht
Til Schweiger
Tilman Valentin „Til“ Schweiger (* 19. Dezember 1963 in Freiburg im
Breisgau) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor,
Produzent und Filmeditor.
Er wurde in den 1990er Jahren durch
Kinofilme wie Manta, Manta, Der bewegte Mann und Knockin’ on Heaven’s
Door bekannt. Danach spielte er auch in internationalen Filmproduktionen
wie beispielsweise Inglourious Basterds mit und gründete seine eigene
Produktionsfirma Barefoot Films. Filme wie Keinohrhasen, Kokowääh und
Honig im Kopf, bei denen er Regisseur, Produzent und Darsteller war,
hatten Millionen Kinozuschauer und machten ihn so zum kommerziell
erfolgreichsten deutschen Filmschaffenden.
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