Willkommen bei den Hartmanns ist eine deutsche Filmkomödie von Simon Verhoeven aus dem Jahr 2016. Der Film handelt von einer deutschen Familie, die einen Flüchtling bei sich aufnimmt, und thematisiert so die Flüchtlingskrise in Deutschland.
Die Hartmanns sind die ehemalige Lehrerin Angelika; ihr Mann Richard, Chefarzt; Tochter Sofie, 31, inzwischen Psychologiestudentin; Sohn Philipp, erfolgreicher Wirtschaftsanwalt, gerade in Scheidung lebend; dessen zwölfjähriger Sohn Basti. Richard hat Probleme mit dem Altern – er weigert sich, in den Ruhestand zu gehen, und lässt sich von dem befreundeten Schönheitschirurgen Dr. Sascha Heinrich Falten wegspritzen.
Angelika wird von ihrem Mann wegen ihres Gutmenschentums kritisiert.
In einer Containerunterkunft für Flüchtlinge gibt Angelika eines Tages gebrauchte Kleidung ab und trifft dort ihre ehemalige Kollegin Heike Broscher, die Deutschkurse gibt. Angelika fasst den Entschluss, einen Flüchtling aufzunehmen. Bei einem gemeinsamen Essen teilt sie ihn ihrer Familie mit. Richard und Philipp lehnen es zunächst kategorisch ab, während sie von Sofie Unterstützung bekommt. Angelika hat bereits einen Termin bei Bernd Bader, dem Leiter der Unterkunft. So geht Richard mit und sie entscheiden sich nach mehreren Vorstellungsrunden mit verschiedenen Familien schließlich für den alleinstehenden Nigerianer Diallo.
Richard zeigt sich bei der Arbeit fahrig und genervt; wiederholt brüskiert er dabei den ambitionierten Nachwuchsarzt Tarek Berger, was eines Tages zu einem Streit vor den Ohren von Kollegen und Patienten führt. Tarek leitet eine wöchentliche Jogginggruppe der Flüchtlinge, an der auch Diallo teilnimmt. Richard und Tarek kennen sich von einer Geburtstagsparty Sofies, als der damals neunjährige Tarek eine wertvolle Vase zerstört hatte. Diallo, der handwerkliche Tätigkeiten in Garten und Haus erledigt, hat vor allem zu Angelika ein sehr gutes Verhältnis. Manches bei den Deutschen kann er nicht begreifen, z. B. dass Sofie weder Mann noch Kinder hat. Als Basti mit seinen Freunden in der Schule ein Hip-Hop-Video dreht, fungiert Diallo als Aufsichtsperson. Basti hat dafür auch leichtbekleidete Tänzerinnen engagiert, was beinahe zu seinem Schulverweis führt, den sein Vater noch verhindern kann. Wegen Bastis schlechter Noten schlägt Philipp der Lehrerin vor, dass Basti mit einem guten Referat noch seine Versetzung sichern könnte. Ansonsten hat Philipp keine Zeit für seinen Sohn, da er ständig nach Shanghai fliegen muss, wo er ein für seine Karriere wichtiges Projekt leitet. Als er wieder einmal zu seinem Flug gehetzt ist, widersetzt er sich im Flughafen einer Kontrolle und landet in der Psychiatrie. Dort wird ein Burnout-Syndrom bei ihm festgestellt, und er kann die Einrichtung erst verlassen, nachdem er den verantwortlichen Psychiater bestochen hat. Basti hält vor seiner Klasse eine Präsentation zur Flüchtlingsproblematik. Hierzu nimmt er Diallo mit, der erzählt, wie er vor der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram geflohen ist, die sein Dorf zerstörte und seine Familie ermordete.
Zwischenzeitlich hat die exaltierte Heike für Diallo ein Begrüßungsfest in der Villa der Hartmanns organisiert, wofür sie Mitglieder einer Afrikagruppe und eines Zirkus eingeladen hat; auch ein Zebra ist zugegen. Die Nachbarin holt wegen Lärmbelästigung die Polizei, welche auch registriert, dass das etwas aus den Fugen geratene Fest für den Asylbewerber Diallo veranstaltet wurde. Sofie wird von ihrem Verehrer Kurt verfolgt, der in Diallo einen potenziellen Terroristen sieht und mit Freunden vor dem Haus der Hartmanns eine „Mahnwache“ organisiert. Es kommt zu einer Schlägerei zwischen Diallo und Kurt. Als die von der Nachbarin herbeigerufene Polizei erscheint, lässt Sofie Kurt als Eindringling abführen.
Diallo möchte die beiden Singles Sofie und Tarek zusammenbringen, die ihm aber sagen, dass sie selbst einen Partner suchen wollen, wie es in Deutschland üblich sei. Die beiden treffen schließlich zufällig zusammen und verlieben sich ineinander. In einer Diskothek stoßen die beiden auf Richard, der „das Leben genießen will“ und von Sascha Heinrich mit Frauen bekannt gemacht wird. Richard ist mittlerweile nach Differenzen mit Angelika daheim ausgezogen.
Der Film kam am 3. November 2016 in die Kinos und erreichte in Deutschland bislang 3,8 Millionen Zuschauer.
Simon Vincent Verhoeven (* 20. Juni 1972 in München) ist ein
deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent, Schauspieler und
Filmkomponist. Simon Verhoeven kommt aus einer Theater- und
Filmfamilie[1], er ist der Sohn der Schauspielerin Senta Berger und des
Regisseurs und Arztes Michael Verhoeven, der Bruder von Luca, der Neffe
der Schauspielerin Lis Verhoeven und der Enkel von Paul Verhoeven,
ehemaliger Regisseur und Intendant des Deutschen Theaters in Berlin und
der Münchner Kammerspiele.
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