Mittwoch, 24. August 2022

Das Boot (1981)

Das Boot ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lothar-Günther Buchheim unter der Regie von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981.
TitelDas Boot
(Jahr)(1981)
RegieWolfgang Petersen
DarstellerJürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer
GenreWar

Der Film spielt im Zweiten Weltkrieg im November und Dezember 1941 und schildert die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Boots auf Feindfahrt während des U-Boot-Kriegs der Atlantikschlacht.
 
BesetzungRolle
Jürgen ProchnowKommandant („Der Alte“)
Hubertus Bengsch1. Wachoffizier (I. WO)
Klaus WennemannLeitender Ingenieur (LI)
Herbert GrönemeyerLeutnant Werner
Martin Semmelrogge2. Wachoffizier (II. WO)
Uwe OchsenknechtBootsmann Lamprecht

Der Film spielt im Jahr 1941, dem dritten Jahr des Zweiten Weltkrieges. Die deutschen U-Boote haben den Auftrag, im Nordatlantik Handelsschiffe zu versenken, die Großbritannien mit kriegswichtigen Gütern versorgen. Nach den leichten Erfolgen der ersten Kriegsjahre gestaltet sich die Schlacht im Atlantik immer schwieriger für die Deutschen, weil die englischen Geleitzüge immer effektiver von Zerstörern geschützt werden.
Erwin LederObermaschinist Johann („Das Gespenst“)
Jan FedderBootsmannsmaat Pilgrim
Claude-Oliver RudolphDieselheizer Ario
Ralf RichterZentralemaat Frenssen
Oliver StritzelDieselheizer Schwalle
Heinz HoenigFunkmaat Hinrich
In dieser Lage bekommt das deutsche U-Boot U 96, stationiert im U-Boot-Bunker in La Pallice, den Befehl zum Auslaufen. Der Kommandant hat, wie auch die meisten seiner Offiziere, im Film keinen Namen, sondern er wird nur mit „Herr Kaleun“ angesprochen. Für die Besatzung ist er schlicht „Der Alte“. Mit an Bord ist bei dieser Fahrt der Kriegsberichterstatter Leutnant Werner, aus dessen Warte die Handlung weitgehend betrachtet wird.
Bernd TauberObersteuermann Kriechbaum
Martin MayFähnrich Ullmann
Joachim BernhardBibelforscher
Lutz SchnellDufte
Der Film beginnt mit dem letzten Abend vor dem Auslaufen, den die Offiziere von U 96 zusammen mit anderen Kriegsmarineoffizieren der U-Boot-Waffe in der „Bar Royal“ zünftig feiern. Werner, offensichtlich im Unklaren über die Realität des U-Boot-Krieges, gibt sich zunächst positiv und mit Spannung erfüllt ("wird sicher aufregend"), im Gegensatz zu erfahrenen Besatzungsmitgliedern wie dem II WO, der Werner darüber aufklärt, dass gerade in jüngster Zeit etliche U-Boote versenkt worden sind („abgesoffen mit Mann und Maus - aufregend, was?“). Ein weiterer Gegensatz zu Werners naiver Haltung ist Kapitänleutnant Thomsen, der zwar hochdekoriert, jedoch psychisch labil ist und im völlig betrunkenen Zustand eine Rede hält, in der er starke Kritik an der politischen und militärischen Führung des Dritten Reiches übt (auch "unseren herrlichen, abstinenten und unbeweibten Führer" anspricht). Er kann einen Eklat aber gerade noch verhindern, indem er den britischen Premierminister Winston Churchill einen „englischen Bettnässer“ und ein „zigarrenqualmendes Arschloch“ nennt.
Otto SanderKapitänleutnant Philipp Thomsen
Günter LamprechtKapitän der „Weser“
Sky du MontOffizier der „Weser“
Günter SpörrleMarineattaché
Rita CadillacClubsängerin Monique
Das Auslaufen, begleitet von fröhlicher Musik, und die ersten Tage an Bord von U 96 scheinen Leutnant Werners positive Grundeinstellung zunächst zu bestätigen, auch wenn die zynische und abgebrühte Haltung des Kommandanten die Stimmung des Kriegsberichters schnell dämpft. Der Kaleun übt offene Kritik an der militärischen Führung („Maulhelden, nichts als Maulhelden, allesamt!“) was wiederum zu Spannungen mit dem ersten Wachoffizier („Eins WO“) führt, der unbeirrt zum Regime steht und vom Endsieg überzeugt ist („wir werden ihn [Churchill] in die Knie zwingen, das ist meine feste Überzeugung“). Zu einigen Besatzungsmitgliedern, wie z. B. dem II WO, bekommt Werner ein etwas näheres Verhältnis, die Beziehung zum Kommandanten ist eher zwiespältig: beide scheinen miteinander kommunizieren zu können, aber gleichzeitig stichelt „der Alte“ immer wieder gegen Werner, wohlwissend, dass der Kriegsberichter im Auftrag der NS-Propaganda an Bord ist.
An den Dialekten wird die äußerst unterschiedliche Herkunft der Besatzung deutlich, darunter auch küstenferne Regionen wie das Ruhrgebiet oder die Ostmark. Obgleich Leutnant Werner zusammen mit den Offizieren seine Mahlzeiten einnimmt, befindet sich seine Koje bei den Maaten, die einen derberen Umgangston als die Offiziere pflegen, ein Ton der dem Leutnant eher fremd ist, auch wenn er ein etwas näheres Verhältnis zu dem feinfühligeren Fähnrich Ullmann entwickelt. Von den Mannschaftsgraden im Bugraum wird Werner nicht richtig ernst genommen und aufgrund der ohnehin schon beengten Verhältnisse als zusätzlicher Fremdkörper im Boot angesehen. So wird ihm ein ölgetränkter Putzlappen ins Gesicht geworfen, als er die Besatzung beim anstrengenden Warten der Torpedos fotografiert und damit allen auf die Nerven geht. Aber auch die Spannungen innerhalb der Mannschaft nehmen zu, als sich schnell Langeweile und damit Frust einstellt, da die erwartete Feindberührung ausbleibt und es wenige Möglichkeiten zur Abwechslung gibt. Besonders eher zurückgezogene Besatzungsmitglieder, wie der andere Fähnrich, der als „Bibelforscher“ (Zeuge Jehovas) sowieso schon ein Außenseiter ist, bekommen die Aggression der tonangebenden Mannschaftsgrade zu spüren.
Die Situation ändert sich schlagartig, als U 96 Fühlung an einem Geleitzug aufnimmt und Kaleun wie Besatzung von einer Art „Jagdfieber“ gepackt werden. Das Boot verliert jedoch den Kontakt und entdeckt stattdessen einen Zerstörer, den der Kommandant durch das Periskop in einem Unterwasserangriff versenken will. Der Versuch misslingt und U 96 wird zum ersten Mal mit Wasserbomben attackiert, kann dem Zerstörer jedoch schließlich ohne offensichtlich erkennbaren Grund entkommen.
Die Freude, noch einmal davongekommen zu sein, verschwindet jedoch, als U 96 in wochenlange schwere Stürme gerät, die für die Besatzung eine große physische Belastung darstellen.

Von dem Film gibt es drei Versionen: die ursprüngliche Kinoversion, eine mehrteilige Fernsehfassung von 1985 und den Director’s Cut von 1997. Spieldauer und filmischer Charakter der Versionen unterscheiden sich erheblich voneinander.    


 


 

 

 

 

 

 

 Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Daten- und Textquelle : Wikipedia