Mittwoch, 26. Oktober 2022

Hotel Lux

Hotel Lux ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahr 2011 von Leander Haußmann, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. In den Hauptrollen sind Michael Herbig, Jürgen Vogel und Thekla Reuten zu sehen. Der Filmtitel bezieht sich auf das gleichnamige Hotel in Moskau, in dem in den 1930er Jahren politische Emigranten einquartiert wurden.

Anfang 1933 arbeiten Hans Zeisig und Siegfried (Siggi) Meyer in einem Berliner Varieté als Imitatoren von Adolf Hitler und Josef Stalin. Während Siggi Kommunist ist, hält sich Zeisig eher an Tingeltangel und sieht die Machtergreifung nur als eine vorübergehende Episode.

Titel
Hotel Lux
Jahr
2011
Regie
Leander Haußmann
Cast
Michael Herbig, Jürgen Vogel
Genre
Comedy

Sein Traum ist Hollywood.
Nach dem Reichstagsbrand, der zur „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“ führt und als Vorwand zur Kommunistenhatz dient, ist Siggi gezwungen zu fliehen. Vorher lernte Zeisig die niederländische Kommunistin Frida van Oorten kennen, die aus gutem Hause stammt und als überzeugte Kommunistin Siggi mitnimmt. Nach den Novemberpogromen 1938 verliert der Komiker Hans Zeisig seinen Chef Goldberg (Künstlername: Valetti). Er erfährt auch, dass sein Freund Siggi im KZ Oranienburg gelandet ist. In einem Akt der Verzweiflung verkleidet sich Zeisig als Hitler und tritt zum letzten Mal auf die Bühne; dann muss auch er fliehen. In der Kürze der Zeit bekommt er keinen Pass für die USA, sondern nur einen, der eigentlich für Jan Hansen, Hitlers ehemaligen Leib-Astrologen im Dritten Reich, vorgesehen war.
Wo Zeisig hineingeraten ist, erkennt er erst nach seiner Ankunft in Moskau im Hotel Lux. Die erste Ernüchterung kommt durch die kafkaeske Erkenntnis, dass er für alles einen „Propusk“ (Passierschein) benötigt. Ebenso machen ihm die vielen Ratten klar, dass dies kein Grand Hotel ist. Nikolai Iwanowitsch Jeschow hält ihn für die Person, für die der Pass ursprünglich ausgestellt wurde. Zeisig trifft wieder auf die niederländische Untergrundkämpferin Frida, die ihn als seine Dolmetscherin schützt.
In dem Hotel wohnen Dissidenten und vor allem deutsche Exil-Kommunisten, die meist für die Kommunistische Internationale arbeiten. Einige von ihnen werden später große Bekanntheit erreichen, sind aber zu diesem Zeitpunkt noch recht unbekannt. Ihm stellen sich unter anderem Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht und Kurt Funk alias Herbert Wehner vor. Schnell begreift Zeisig, dass Trotzkisten oder auch solche, die nur Kontakt zu anderen in Ungnade gefallenen Kommunisten wie Nikolai Iwanowitsch Bucharin hatten, gefährlich leben. Meist wird nachts an die Tür geklopft, um die unliebsamen Gäste abzuholen. Zeisig hat das Glück, auf dem Flügel für Funktionäre zu wohnen, und wird auf die Datscha von Josef Stalin gefahren. Dieser will ihn befragen, ob er mit Adolf Hitler verhandeln solle. Der Schauspieler Zeisig hinterlässt einen guten Eindruck und erhält dafür den Druschba-Orden (Orden der Freundschaft).
Als der tatsächliche Astrologe Hansen auftaucht, entscheiden sich Jeschow und Wassili Wassiljewitsch Ulrich dafür, lieber den Stalin bekannten Mann zu decken, als einen Fehler zuzugeben. Zeisig beginnt, mit den Utensilien des echten Hansen ein überzeugendes Bild abzugeben. Er lernt auch die russische Sprache. Gerade als er Frida besser kennenlernt, trifft auch sein alter Freund und Kollege Siggi ein. Dieser und Frida sind genauso überzeugte Kommunisten wie alle anderen Gäste des Hotels. Jedoch sind im Rahmen der „großen Säuberung“ auch die drei gefährdet. Der Wechsel im NKWD durch Lawrenti Beria rettet kurzfristig Frida und Zeisig.
Als Stalin vor dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt mit Geleit persönlich ins Hotel zu Besuch zu Zeisig kommt, ist dieser erneut in Gefahr. Stalin wusste schon längst, dass er nur ein Hochstapler ist, ließ ihn aber gewähren, weil er seine Ratschläge nützlich fand. Siggi und Zeisig überwältigen Stalin und verkleiden sich als Stalin und Hitler. Sie befreien Frida aus der Lubjanka, und vor den Augen von Joachim von Ribbentrop und Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow können sie mit einem Flugzeug entkommen. Ihr Ziel ist Hollywood.

 


Leander Haußmann (* 26. Juni 1959 in Quedlinburg) ist ein deutscher Film- und Theaterregisseur und Schauspieler.

 

 

 

 


 

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